Persönlichkeiten
der
Stadt Leipzig
Diese
Seite mit interessanten Persönlichkeiten von Leipzig
wurde 2006 von Karin & Jürgen Dobroschke erstellt.
Martin Luther besuchte Leipzig oft. 1519
fand die berühmte Disputation mit Johann Eck auf der Pleißenburg dem heutigen Neuen Rathaus)
statt. Der reformatorische Gedanke wurde dadurch in Leipzig populär.
Am
01.07.1646 wird der geniale Mathematiker und Philosoph Gottfried Wilhelm Leibnitz in Leipzig geboren.
Er verlässt seine Heimatstadt, weil ihm der Gelehrtengeist zu eng ist und man
ihm die Doktorwürde versagte.
1846 wird
anlässlich seines 200. Geburtstages die Sächsische Akademie der Wissenschaften
zu Leipzig gegründet. Das Leibnitz-Denkmal steht zwischen der Universität und
der Moritzbastei.
Vor 350
Jahren starb in Leipzig der Jurist und Philosoph Christian
Thomasius, einer der Väter der deutschen Frühaufklärung.
Er
studierte und lehrte an der Leipziger Universität. 1687 führte er an der
Leipziger Universität das Deutsche als Wissenschaftssprache ein und gab die
erste wissenschaftliche Zeitung in Deutscher Sprache heraus. 1694 gehörte er zu
den Gründern der Universität Halle-Wittenberg. Sie war die erste deutsche
Universität der Frühaufklärung.
1703
gründet Georg Philipp Telemann ein
"Collegium musicum" in Leipzig.
Am
05.05.1723 wird Johann Sebastian Bach als
Thomaskantor verpflichtet. Dieses Amt übt er 27 Jahre bis zu seinem Tode 1750
aus. Er verbrachte schaffensreiche Jahre in Leipzig.
Ludwig v.
Beethoven charakterisierte sein Schaffen wie folgend:
"Nicht Bach - Meer sollte er heißen".
Max Reger
nannte Bach und seine Werke "das Ende und den Anfang aller
Musik". 1950
wurde das Bacharchiv gegründet und das Deutsche Bachfest findet jährlich
in Leipzig statt. Seit 1979 besteht die Nationale Forschungs- und Gedenkstätte
Johann Sebastian Bach in Leipzig.
1724 und
1751 lehrten bedeutende Professoren an der Universität. Zu ihnen gehören Johann Christoph Gottsched, der sich unter anderem
gegen die Sprachvermengung wendet, die erste deutsche Literaturzeitschrift und
das "Große vollständige Universal-Lexikon aller Wissenschaften und
Künste" heraus gibt...
... sowie
Christian Fürchtegott Gellert, der
durch seine Fabeln und Gedichte berühmt geworden ist.
Seinen
ständigen Wohnsitz hatte auch Friedrich Gottlieb
Kloppstock in Leipzig, der die Dichtung zum "Messias"
(Oratorium von Händel) schuf.
Von 1726
bis 1804 lebte der fast vergessene Leipziger Lyriker Christian Felix Weiße. Von ihm
stammen die Zitate:
"Morgen, morgen, nur nicht Heute!"
"Froh zu sein bedarf es wenig"
„Warum nicht heute? Morgen kannst Du für etwas anderes
sorgen."
Er war
ein Zeitgenosse von Lessing und Gottsched. Ein wichtiger Teil seiner
schriftstellerischen
Tätigkeit sind Jugend- und Kinderschriften. Er kann als
Gründer der Kinder- und Jugendliteratur
angesehen werden. Er war auch Lyriker,
Komödien- und Tragödiendichter sowie Herausgeber
von Kunstjournalen. Aber zu
seinem Kummer musste er sein Geld als Steuereintreiber für
Grundstücks- und
Gewerbeabgaben für den Kurfürsten verdienen und so blieb wenig Zeit für
die schriftstellerische Tätigkeit.
1737
verbannt Karoline Neuber (die
Neuberin) den Hanswurst von der Bühne und schlägt ein neues Kapitel der
Deutschen Theatergeschichte auf. Von Karoline Neuber wurde Lessings
"Junger Gelehrter" in Leipzig uraufgeführt.
1755
lebte Gotthold Ephraim Lessing vorübergehend
in Leipzig. Er schrieb:
"Ich
komme nach Leipzig an einen Ort, wo man die ganze Welt im kleinen sehen
kann...
Ich lernte einsehen, die Bücher würden mich wohl
gelehrt, aber nimmermehr zu einem
Menschen machen."
1765
wurde Johann Wolfgang Goethe an der
Universität von Leipzig immatrikuliert.
Er widmete sich juristischen Studien
und besuchte die "Zeichnungs-, Mahlerei- und Architektur-Akademie"
bei Friedrich Oeser.
Im Werk "Dichtung
und Wahrheit" schreibt er darüber. Von ihm stammen auch die
Worte ...
"Mein Leipzig lob ich mir, es ist ein klein Paris und
bildet seine Leute."
100 Jahre
später wurde das Goethedenkmal am Naschmarkt eingeweiht. Er lernte in Leipzig Käthchen
Schönkopf kennen, der er sein erstes Buch widmete.
Durch
Goethes "Faust" ist die Zecherszene vom "Fassritt", die im "Auerbachs
Keller" dargestellt ist, berühmt geworden. In dieser Szene ist Doktor Faust
mit Mephisto, der
für die Gäste Wein herbeizaubert, dargestellt. Die Gäste
spüren den Teufel und ziehen ihre Messer, worauf die Bedrohten auf einem
riesigen Weinfass davonreiten.
1780
wurde der Mineraloge Samuel Weiss in Leipzig geboren.
Er
studierte an der Universität Medizin und Physik und wurde neben dem Franzosen
René Hauy zum
Begründer der wissenschaftlichen Kristallografie.
Friedrich Schiller weilte 1785 auf
Einladung von Christian Gottfried Körner in Leipzig, wo er das
"Lied an die Freude" schrieb.
Er zog in ein Bauernhaus in
Leipzig-Gohlis, welches zur Gedenkstätte "Schillerhaus"
umgebaut wurde.
Von 1755
bis 1572 studierte und von 1789 bis 1792 lehrte und lebte Dr. Samuel Hahnemann, der
Begründer
der klassischen Homöopathie, mit seiner Frau und drei Kindern in Leipzig.
In dieser
Zeit hat er seine wesentlichen Forschungsergebnisse zu Papier gebracht. Anfeindungen
waren der Anlass, dass er 1821 Leipzig verließ.
Ein
erstes Hahnemann-Denkmal wurde in Leipzig im Park am Brühl
aufgestellt. Es zeigt ihn sitzend
mit dem "Organon" in der Hand.
Am
22.05.1813 wurde Richard Wagner in Leipzig
geboren. Seine Werke wurden zuerst in der
Konzertstätte "Gewandhaus"
aufgeführt. Später wendet man sich in Leipzig vom Schaffen
Wagners ab. Erst
1853 wird der "Tannhäuser" aufgeführt und seine Werke werden
wieder
gespielt.
Als
Dirigent beim Gewandhaus war Richard Wagner abgeblitzt. Das waren die Gründe
weshalb
sich Wagner selten in seiner Heimatstadt aufgehalten hat.
Die 1819
in Meißen geborene Schriftstellerin und Journalistin
Luise Otto-Peters lebte von 1860 bis zu ihrem Tod 1895 in Leipzig (Gedenktafel
am Zöllnerweg). Sie trat für die Rechte der Frauen ein.
1849
gründete sie die erste deutsche Frauenzeitschrift.
Gemeinsam
mit Heriette Goldschmidt, der
Gründerin der ersten Frauenhochschule und anderen fortschrittlichen
Frauen wie Auguste Schmidt, Anna Voigt, Ottilie von Steyber) rief sie am
18.10.1865 den Allgemeinen Deutschen Frauenverein ins Leben. Er
gilt als Wiege der deutschen Frauenbewegung.
1833 kommt Friedrich List nach
Leipzig. Er veröffentlicht sein Buch "Das sächsische
Eisenbahnsystem als
Grundlage
des allgemeinen deutschen Eisenbahnwesens". 1846 begeht er Selbstmord,
da seine
handelspolitischen Ideen mangelndes Interesse fanden. Die spätere
Verwirklichung
seiner Pläne im Eisenbahnwesen fördert die Entwicklung von
Industrie und Leipziger
Messe.
1835 bis 1847 führt Felix Mendelssohn Bartholdy
als Kapellmeister das Gewandhausorchester
zu einem großen Aufschwung.
Besondere
Verdienste erwarb er sich mit der Wiedererweckung der Werke von Johann Sebastian
Bach. 1843
gründet er das "Konservatorium" als erste Musikhochschule Deutschlands, der
heutigen Hochschule für Musik und Theater.
Die ersten bedeutenden Absolventen
waren Edvard Krieg und Leon Janacek.
1837 bis 1845 gibt Robert Blum die
"Sächsischen Vaterlandsblätter" heraus. Er war der
führende Vertreter der kleinbürgerlichenOpposition in Deutschland und wurde am 25.03.1848
durch 5.000 Leipziger Bürger
in das Frankfurter Vorparlament gewählt.
Wegen seiner Teilnahme am Wiener Oktoberaufstand wurde er am 09.11.1848 standesrechtlich
erschossen.
Am
12.09.1840 heiraten die gebürtige Leipziger Pianistin Clara Wieck und
der Komponist Robert
Schumann in Leipzig und lebten bis 1845 in der Stadt.
Jährlich findet zu
diesem Zeitpunkt in Leipzig eine Festwoche statt. In dem
Schumann-Haus, einem
der wenigen in Leipzig noch erhaltenen klassizistischen Gebäude lebte das Ehepaar.
Robert Schumann komponierte
in diesem Haus die "Frühlingssinfonie", die ihm Weltruhm einbrachte.
(Foto-Quelle: araceli...blogspot.com)
1841 bis 1842 war der Schriftsteller Theodor Fontane,
der in Berlin seine Ausbildung als Apotheker abgeschlossen hatte,
in der heute noch bestehenden Adler Apotheke, Hainstraße 9, tätig. Sie
nannte sich damals "Hofapotheke zum weißen Adler". In seinem autobiographischen
Roman "Von zwanzig bis dreißig" beschreibt er auch die Zeit in der Leipziger
Apotheke.
1857 wird der Maler und Bildhauer Max Klinger
in Leipzig geboren. Ab 1897 übt er ein Lehramt an der Kunstakademie aus. Eines
seiner bekanntesten Werke ist die monumentale Beethovendarstellung von 1902, die
bisher im Gewandhaus zu sehen war und nun ihren Standort im neu errichteten
Bildermuseum hat.
1860 kommt der Drechsler August Bebel nach Leipzig.
Er
widmet sich der Politik und wird 1871 in den Reichstag gewählt.
1884 wird der Maler Max Beckmann in Leipzig geboren.
1897 richtet Wilhelm Wundt an der Universität das
erste
experimental-psychologische Laboratorium der Welt ein.
1864 wird durch Dr. Schreber und Schuldirektor Hausschild
der älteste Deutsche Schreberverein gegründet. Er hatte sich zur Aufgabe gemacht
Kinderspielplätze anzulegen.
Um diese herum entstehen die Kleingärten.
1996 wurde
ein Museum der gesamtdeutschen Kleingartenbewegung gegründet.
(Foto-Quelle: www.bunkahle.com)
1876 kam Deutschlands erste Diplom-Ärztin
Hope Bridges Adams an die Leipziger Universität als Gasthörerin. Es wurde
damals als Skandal angesehen als sie in eine Männerdomäne einbrach: "Man denke
nur an die junge Dame im Seziersaal mit Messer und Pinzette vor der gänzlich
entblößten männlichen Leiche sitzend...".
Einige vorurteilsfreie Mediziner
der Leipziger Universität ermöglichten ihr jedoch das Studium. Sie stellten den
offiziellen Antrag auch Frauen zum Studium zuzulassen. Anerkannt wurde ihr Abschluss erst 1904,
als sie bereits mit ihrem Mann in einer Doppelpraxis arbeitete.
Edvard Grieg,
der berühmte Komponist Norwegens, nahm als 15jähriger das Studium am
Konservatorium in
Leipzig auf. Später besuchte er oft seinen Verleger beim Musikverlag
C. F.
Peters und wohnte zeitweilig mit seiner Frau direkt in dem Verlagsgebäude
in der
Talstraße 10.
In diesem Gebäude befindet sich die "Edvard Grieg Gedenk- und
Begegnungsstätte".
Im Herbst 1929 erfolgte die erste
Anwaltszulassung einer Frau, und zwar der Leipziger Juristin Paula Mothes.
Sie wurde
1898 als Tochter
des Oberbibliothekars der Leipziger Universität, Otto Friedrich Günther,
geboren.
Auf Grund der Stellung des Vaters war es ihr überhaupt nur möglich an der
Juristenfakultät zu studieren.
1945 findet die Hinrichtung der führender Leipziger
Antifaschisten Georg Schumann, Alfred Frank, Kurt Kresse und Dr. Carl
Goerdeler (ehem. Oberbürgermeister von Leipzig) statt.
Goerdeler war von 1930 bis 1937 Oberbürgermeister. Er hatte bereits
1936 sein Rücktrittsgesuch eingereicht, der Grund war
der Abriss des
Mendelssohn-Denkmals vor dem Gewandhaus durch die NSDAP während seiner
Auslandsreise.
Mendelssohn, der Gewandhauskapellmeister, war jüdischer
Abstammung. Winston Churchill würdigte diese Menschen
mit folgenden
Worten: "In Deutschland lebte eine Opposition, die zum Edelsten und
Größten gehört, was in der politischen
Geschichte der Völker je hervorgebracht wurde.
Diese Menschen kämpften ohne Hilfe von innen und
außen, einzig getrieben von der Unruhe ihres Gewissens. Ihre Taten
und
Opfer sind das Fundament eines neuen Aufbaus."
Am Neuen Rathaus wurde
1999 das Goerdeler Denkmal eingeweiht. Es besteht aus einem 5 m tiefen Glockenschacht,
der von kreisförmigen Stufen umgeben ist. Diese wurden mit
ausgewählten Zitaten von Goerdeler beschriftet.
|