1. TAG Das war unser Kreuzfahrtschiff, die MS CROWN EMPEROR. Wir kamen abends an unserem schwimmenden Hotel an und wurden ganz herzlich begrüßt. Hier ein paar technische Daten: Baujahr: 09/2003 Länge: 100 m Breite: 24 m Tiefgang: 1,25 m 4 Decks; Lift; 113 Kabinen (ca. 19 m²) alles Außenkabinen mit Panorama-Fenster; 8 Suiten |
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In der Bar stellte sich unsere Reiseleiterin FATMA vor. Sie erzählte
uns viel über Land und Leute und über die bevorstehenden Ausflüge. Am
nächsten Morgen war Schluss mit lustig, wir mussten 2:30 Uhr aufstehen.
Bloß gut, dass wir per Telefon geweckt wurden!
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Außer, dass es ein wenig eng in den Kajüten war und die Kellner ständig
mit dem Abrechnungsblock für Getränke hinter uns standen, gab es an der
Reise, dem Schiff und dem Personal nicht's zu beanstanden.
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2. TAG
Unser erster Ausflug führte uns ins Tal der Königinnen in West-Theben vorbei an den 19 Meter hohen Memnonkolossen. Hier auf dem Foto siehst du den Totentempel der Hatschepsut, einzigste Pharaonin im ägyptischen Reich. Dieser in 3 Terrassen gegliederte Tempel erzählt aus dem Leben der Königin. Im gesamten Tal wurden bis jetzt ca. 70 Gräber von Königinnen und Prinzessinen entdeckt. Mit dem Bus fuhren wir weiter in das Tal der Könige. Du kannst dir vielleicht vorstellen, das diese beiden großen Tempelanlagen nur durch einen Berg getrennt sind. Sie liegen also "Rücken an Rücken". Im Tal der Könige gibt es momentan 64 Pharaonen-Gräber. Das bekannteste ist wohl das von Howard Cater 1922 entdeckte Grab des Kind-Pharao Tut-Ench-Amun. Die Besichtigung war an diesem Tag möglich, aber der Preis nicht angemessen. Die Grabschätze befinden sich im Äyptischen Museum in Kairo und das haben wir bereits besucht. Es sind in diesem Tal generell nur 3 Grabkammern geöffnet, da die Wandmalereien sonst den ständigen Umwelteinflüssen nicht Stand halten könnten. |
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Von West-Theben aus fuhren wir zurück zu den Lebenden - zum
Karnak-Tempel. An dieser Anlage bauten dutzende von Herrschern über 13
Jahrhunderte. Das Herzstück ist der Amun-Tempel gleich hinter dem
Eingang. Weiter gerade aus läuft man durch einen Säulenwald. Genau 134 Säulen (Umfang ca.10m, Höhe zwischen 13 und 24m) stehen rechts und links Spalier - einfach gigantisch. Am Ende dieses Ganges ragt ein Obelisk in den Himmel - importiert vom Steinbruch in Assuan, aber dazu später. Es gibt auch noch einen heiligen See und davor einen Granit-Scarabeus. Man sagt, wenn ein Wunsch in Erfüllung gehen soll, muss man mindestens 6mal um diesen Scarabeus (Mistkäfer oder Zeichen der Wiedergeburt) gehen. |
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Nachmittags kamen wir in Esna beim Schiffshebewerk an und durften uns
in die Schlange der Wartenden einreihen. Nach dem Abendbrot war es dann
soweit. Die Schleuse öffnete sich und unser Schiff durfte passieren.
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3. TAG Früh am Morgen besuchten wir in Esna den Chnum-Tempel, der
mitten im Stadtzentrum liegt. Er wurde von den Römern weiter gebaut.
Das ist auch der Grund das die Reliefs an den Wänden römische Kaiser in
Pharaonentracht zeigen.
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Das Schiff legte ab und weiter ging es nach Edfu. Von dort aus ging es
weiter zum Horus Tempel. Dieser Tempel lag bis 1860 im Treibsand
versteckt und ist dadurch noch sehr gut erhalten. Horus, der Gott in
Falkengestalt und Sohn des Osiris, bewacht den Tempel.
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Nach diesem Ausflug fuhren wir zunächst nach Kom Ombo um einige Gäste
von Bord zu werfen und dann weiter nach Assuan.
4. TAG
An diesem Tag standen zwei Ausflüge auf der Tagesordnung. Morgens besuchten wir als Erstes den Steinbruch in Assuan mit dem unvollendeten Obelisken, der vor rund 3400 Jahren aus dem Granit gehauen wurde und 42 m lang ist. Auf Grund eines Risses wurden die Arbeiten eingestellt. Ich machte mir so meine Gedanken, wie sich die Sklaven quälen mussten, diese gigantischen Blöcke aus dem Rosengranit zu lösen um ihn dann zum Nil zu bringen um sie anschließend per Floß nach Luxor zu transportieren. Ich - mit der Wasserflasche bewaffnet, beschienen von der gnadenlosen Sonne bei morgentlichen Temperaturen von 36°C, kann mir diese Schinderei echt nicht vorstellen. Die nächste Station war der alte und neue Assuan-Staudamm. Die Fotos sind nicht besonders geworden, denn über den Ersten sind wir mit dem Bus geflogen und den Zweiten durften wir kaum betreten. |
Nach dem Mittag segelten wir mit einer Felukke zum Philae Tempel.
Dieser musste, genau so wie die Tempel von Abu Simbel, vor den Fluten
gerettet werden. Er ist der ISIS geweiht.
Wir segelten weiter zum Kitschener Island. Lord Kitschener, Ende des 19. Jahrhunderts Befehlshaber der brititschen Kolonialtruppen , ließ sich aus allen Teilen des englischen Kolonialreiches Pflanzen schicken. So entstand dieser traumhaft schöne botanische Garten umgeben von Wasser, Sand und Felsen. |
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Der Eingang zum Inselparadies |
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Nach einem erholsamen Bummel über die Insel fuhren wir mit dem
Motorboot weiter, vorbei am Aga-Khan- Mausoleum, an der
Elephantine-Insel und dem Old-Cataract Hotel, in dem Agatha Christi ihr
Bu
Die nächste Station war eine einheimische Familie, die wir besuchen
durften. Nach einer herzlichen Begrüßung kämpften wir uns durch den
"Garten". Der Begriff Urwald wäre treffender gewesen. Das soll auf gar
keinen Fall eine Abwertung sein, denn ich staunte nicht schlecht, wie
zwischen Orangen-, Zitronen-, Oliven- und anderen wundersamen Bäumen
die heimichen Kräuter wucherten. Bevor es wieder in Richtung MS Crown Emperor ging, stoppten wir noch bei einer Karavane. Wer wollte, konnte sich ein Stück auf dem Rücken der Trampeltiere durch die Wüste schaukeln lassen oder eben Andenken kaufen.ch "Tod auf dem Nil" geschrieben hat. |
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5. TAG
Dieser Tag begann wieder vor Sonnenaufgang nämlich 3:15. Wir fuhren bei Wüsten-Tempo 140km/h mit dem Bus nach Abu Simbel. Die Tempel von Abu Simbel sind der Höhepunkt dieser Kreuzfahrt. Auch wenn dieser Ausflug nicht mit im Reisepreis enthalten ist (also fakultativ), das sollte man sich echt nicht entgehen lassen. Ich hatte mir zu Hause im Fernsehen angeschaut, wie von 1965 bis 1968 mühsam und peinlich genau die Tempel höher gesetzt wurden. Um so beeindruckender ist es, wenn man vor den 20 Meter hohen Statuen von Ramses II. steht. Und nur beim genauen Hinschauen erkennt man die Stellen, an denen die Tempel zersägt wurden. Der kleinere der Tempel ist Hathor und vor allem Ramses Gemahlin Nefertari geweiht. |
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Hier noch ein letzter Ausblick auf den Nasser-See, der durch den
Staudamm-Bau entstanden ist. Übrigens wenn du denkst, dass im Nil in
Ägypten Krokodile herum schwimmen, dann irrst du. Sie kommen nur bis zu
diesem See und kein Stück weiter. So nützlich wie Staudämme sind, sie
haben auch Nachteile. Der neue Staudamm lässt keinen wertvollen Nilschlamm durch, so dass die Bauern künstlich düngen müssen. Dadurch versalzt der Boden entlang des Nils und so langsam werden die mühsam erhaltenen Tempel zerstört. |
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Zurück von Abu Simbel starteten wir am späten Nachmittag zur nächsten
Tour. Wir waren in dieser sehr schönen Mosche zu Gast, durften unsere
Schuhe in ein Regal stellen und auf leisen Sohlen über die heiligen
Teppiche gehen um durch unsere Reiseleiterin mehr über den Islam zu
erfahren. Mit den richtigen Schuhen an den Füßen ging es weiter zu einer Kirche. Sie war so voll Gold und purpurroter Farbe, dass selbst die Digicam geblendet war. Der wirklich schöne und erholsame Abschluss war, oben in den Bergen vor einer kleinen Hütte zu sitzen und bei eiskaltem Malventee und Gebäck den Sonnenuntergang zu genießen. |
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6. TAG
Wir schipperten wieder Fluss abwärts um noch einen Zwischenstopp in Kom Obo einzulegen. Der Tempel steht auf einem Felsplateau. Er ist dem Falkengott Horus und dem Krokodilgott Sobek geweiht. An den Tempelmauern findet man sogar einen in Stein gehauenen Kalender und in einem Nebengemäuer kannst du mumifizierte Krokodile bewundern |
7. TAG
Wir schauten uns zunächst den Luxor-Tempel an, denn wir lagen endlich wieder im Heimathafen. Danach ging es per Bus ca. 60 km durch die Wüste nach Dendera. Das war nun die letzte Kultstätte in unserem Programm. Der Tempel von Dendera ist der Göttin Hathor (wird auch als Kuh dargestellt) geweiht. Auf dem Bild oben kann man erkennen, wie Ramses II. der Göttin Schmuck überreicht. vor der Göttin steht ihr Sohn Ihi. Kinder kann man auf den Bildern an der (Kinderlocke) erkennen. Erst wenn sie eine Reifeprüfung abgeleg hatten, wurde der Zopf abgeschnitten. Der 8. TAG war auch der letzte auf dem Schiff. Wir wurden auf Busse verteilt und mit Sack und Pack nach Hurghada gefahren. |
...zurück nach Ägypten | © Katrin Dobroschke, letzte Aktualisierung am 16. Februar 2022 |